Propagandamonat Juni

05.07.2019

Im Juni gaben Russland, China und, am Ende des Monats auch Georgien bei den Berichten über Beeinflussungstätigkeiten den Ton an.

Direkt vor dem Johannestag fand in England auf dem Atlantic Council die schon zur Tradition gewordene Konferenz zum Thema des Feststellens von Informationsmanipulationen 360/OS, welche mit Hilfe der DFRL und in Zusammenarbeit mit Bellingcat organisiert wird.

DFRLab hat darüber in der Umgebung „Medius“ mehrere Vorträge veröffentlicht:

Im Ersten redet Nathaniel Gleicher, der Leiter der Cybersicherheitspolitik von Facebook, über die Kämpfe der Plattform mit verschiedenen Manipulationskampagnen, welche man versucht in der Umgebung von Facebook anzuwenden.

Im Zweiten Vortrag spricht Sam Gregory, der Direktor des WITNESS-Programms, über die letzten Entwicklungen der Tiefverfälschungen und ihre möglichen Nutzungsorte und Praktiken.

Postimees hat im Juni eine Nachricht über eine Vereinbarung zwischen Frankreich und Facebook veröffentlicht, aufgrund welcher die Socialmedia-Plattform beginnt, den Regierungsmächten die Daten von Nutzern, die Hassreden veröffentlichen, herauszugeben. In demselben Bericht wird auch über den Plan Frankreichs geschrieben, ähnlich wie Deutschland ein Gesetz zu verabschieden, das soziale Medien wie Deutschland regelt und Plattformen dazu verpflichtet, die Verbreitung falscher Informationen schneller zu verhindern.

Ende Juni veröffentlichte das DFRLab einen umfassenden Bericht über die Auswirkungen  von Russlands Beeinflussungsaktionen auf Social Media-Umgebungen, seine Techniken, Strategien und Medienplattformen. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie hier.

Über russische Beeinflussungsaktionen im Internet wurde im Juni, basierend auf Politico, auch in der Zeitung „Postimees“ geschrieben. Dasselbe Thema, jedoch aus einem anderen Blickwinkel, wurde Anfang Juni auf der Grundlage einer Twitter-Analyse von Symantec reflektiert.

Postimees hat im Juni über die „große chinesische Firewall“ geschrieben, mit welcher in Realzeit unpassende Themen aus dem Internet ausgefiltert werden.

Helsinging Sanomat hat basierend auf der Analyse von Mika Aalto, einem Forscher am Institut für Außenpolitik, einen Bericht darüber veröffentlicht, wie China versucht durch die LinkedIn-Umgebung Menschen zu werben, um für den Staat interessante Informationen zu sammeln und an diesen weiter zu geben.

EuvsDisinfo schrieb Ende Juni über die dänische Initiative für Digitale Kompetenz „Ein Troll in deinen Nachrichten“, mit welcher Gymnasiasten darin unterrichtet werden, falsche Informationen und Manipulationen zu erkennen.

Nika Aleksejeva, Analytiker bei DERLAb, veröffentlichte Mitte Juni eine lange Analyse des Netzwerks von NATO- und regierungsfeindlichen Nachrichtenumgebungen in Lettland und Litauen, die sich auf das Nachrichtenportal „The Baltic World“ konzentrierte, das den estnischen Lesern bereits bekannt ist.

Edward Lucas, Kolumnist der Zeitung „Postimees“ und Vizepräsident des Europäischen Zentrums für Politikforschungen (CEPA) hat Ende Juni über die Geschehnisse in Georgien geschrieben und hat dazu aufgefordert, Georgien zu unterstützen.

ERR veröffentlichte im Juni einen Bericht über eine Fakewerbekampagne, welche durch Internetplattformen organisiert wurde, die in Estland Fakenachrichten verbreiten, und Menschen dazu verlocken sollte, in das Bitcoin-System einzusteigen.

Foto: Screenshot der Seite von DFRLab.