Es wird die Fake-Nachricht verbreitet: Ein Denkmal für die SS-Division in Sinimägede (zu Dt.: Blauberge) wurde gesprengt?

14.05.2020

Einige Tage vor dem 9. Mai erschien auf einer unbedeutenden russischen Nachrichtenseite ein Bericht darüber, wie ein Gedenkstein für die 20. SS-Grenadier-Division in den Sinimägede (Blauberge) gesprengt wurde. Es ist eine 100 %-ige Erfindung.

Bei der auf der unbedeutenden Nachrichtenseite tula.su veröffentlichten Nachricht wurde ein Foto eines ehemaligen Lihula-Denkmals mit einem Mann in deutscher Militäruniform verwendet.

Der Text besagt, dass es sich nach Angaben des estnischen Parlaments um eine Explosion handelt, die vom föderalen Sicherheitsdienst der russischen Föderation, dem FSB und dem russischen Verteidigungsministerium organisiert wurde und anlässlich des 13. Jahrestages des Bronzesoldaten und des 75. Jahrestages „des Beginns der sowjetischen Besatzung“ geplant war.

Darüber hinaus wird beschrieben, dass die Explosion dermaßen stark war, dass die Fenster mehrerer Häuser zerstört wurden und Teile des Denkmals das nahe gelegene Denkmal des Unabhängigkeitskrieges zerkratzten.

Einer Fake-Nachricht auf einigen unbedeutenden russischen Nachrichtenseiten sollte keine große Aufmerksamkeit bekommen, aber am 9. Mai begann sich das Material in Estland in den russisch-sprachigen Facebook-Gruppen zu verbreiten und sammelte dort eine beträchtliche Anzahl von Teilungen und Kommentaren. Zum Beispiel wurde es in der Gruppe Новости Эстонии, die früher den Namen „Rahva Seadus“ (Dt.: Gesetzt des Volkes) trug, geteilt.

Die Nachrichten wurden auch in Facebook-Gruppen, die nicht mit Estland zu tun haben, weit verbreitet und sammelten ungefähr 1.000 Teilungen und 10.000 Reaktionen. Der Beitrag wurde heute aus mehreren Gruppen gelöscht.

Foto: Screenshot aus Facebook.