Der Presserat gab dem Propagandakanal kein Recht.

04.07.2018

Sputnik, der im April den ERR und die Zeitungen Postimees und Õhtuleht wegen deren Berichte beim Presserat verklagt hatte, hat von diesem kein Recht bekommen. Im Gegenteil befand der Presserat, dass diese drei Medienkanäle nicht gegen den Kodex der estnischen Medienethik verstoßen hatten.

Der Grund der Klage von Sputnik war die Behauptung, dass sie keine Möglichkeit bekommen hätten, in diesen  Berichten die eigene Meinung äußern zu können.

Das Thema begann mit den voreingenommenen und geschickt verdrehten Fragen, die Sputnik an die Streitkräfte geschickt hatte. Da es unmöglich war diese Fragen neutral zu beantworten, wurden diese von den Streitkräften unverändert veröffentlicht.

Im Nachrichtenportal des ERR wurde der volle Wortlaut der Entscheidung des Presserats veröffentlicht. Aus dieser geht die Position des Presserates hervor, dass Sputnik am 2. März einen Bericht über das Anschießen eines Wehrpflichtigen veröffentlicht hatte und dieses Thema und auch diese Kampagne von Sputnik selbst gestartet wurde. Laut Presserat widerspiegeln sich die Standpunkte des Sputnik in deren Fragen, die in den Nachrichten veröffentlicht wurden.

Die Entscheidung des Presserates verursachte eine verletzte Reaktion des Propagandakanals. Sputnik beschuldigt den Presserat darin, dass damit ein Präzedenzfall geschaffen worden ist, der es den Journalisten weiterhin ermöglicht, den Ethik-Kodex zu ignorieren. Eine solche Reaktion war zu erwarten und nun kann man einem gegen Estland gerichteten Nachrichtenangriff der russischen Propagandamedien entgegensehen. Sputnik hat in seinem Portal schon damit begonnen.

Foto: Screenshot von den ERR Portal.