19.01.2018
Propastop beschrieb während des ganzen Herbstes, wie die Estland betreffenden Propagandanachrichten des Kremls immer öfter den Mythos befördern, als wäre die estnische Wirtschaft in einer sehr schlechten Lage. Zudem wird versucht, Unstimmigkeit zwischen den Baltischen Staaten und dem restlichen Europa zu verursachen. Im deutschsprachigen Sputnik wurde ein Bericht veröffentlicht, der ein Beispiel für dieses Thema darstellt.
Dieser russische Propagandakanal in Deutschland teilt in seiner Analyse vom 11. Dezember mit, die Europäische Union würde sich aus der Finanzierung aller langfristigen Projekte Litauens, Lettlands und Estlands zurückziehen. Es geht hier um Rail Baltic, Klaipeda LNG Terminal und das Kernkraftwerk in Visaginas.
Nach Sputniks Meinung möchte die Europäische Union auf diese Weise die Baltischen Staaten zum Wiederherstellen der guten Beziehungen zu Russland drängen. „In dieser Situation bleibt den baltischen Politikern nichts anderes übrig, als wegen der neuen Arbeitsmärkte und Transportverbindungen Frieden mit Russland zu suchen.
Entsprechen die Behauptungen über das Stoppen dieser Projekte der Wahrheit?
Nein, es handelt sich um Lügen. Die Europäische Kommission entschied in diesem Sommer die Rail Baltic mit 110 Millionen Euro zu finanzieren und unterstützt dieses Projekt mit insgesamt 734 Millionen Euro, was um die 85 % der Gesamtsumme des Projektes ausmacht. Über den Klaipeda LNG Terminal sagte die Europäische Kommission im November dieses Jahres, dass sie die staatliche Hilfe Litauens für dieses Projekt gut geheißen hat. Das Kernkraftwerkprojekt in Visaginas aber wurde von der litauischen Regierung bereits vor mehreren Jahren eingefroren.
Warum gibt der Sputnik solche Lügen zum Besten?
Nach Meinung von Propastop versucht der Propagandakanal auf dieser Weise, das Lockern der Sanktionen gegen Russland zu begünstigen. Der Deutsche Beitrag in den EU-Haushalt ist sehr groß, daher möchte man dem dortigen Publikum die Meinung suggerieren, als würde man deren Geld an die Staaten vergeuden, die es nicht schaffen, selbst zu wirtschaften. Dem Russlandversteher ist die kremlkritische Position der baltischen Staaten ohnehin ein Dorn im Auge. Jetzt wird darauf hingewiesen, dass das Nichtunterstützen der baltischen Staaten zur intensiveren Zusammenarbeit mit Russland führen könnte.
Dieser Fall dient auch als ein Beispiel über die Zusammenarbeit des Propagandanetzwerkes des Ostnachbars. Die oben beschriebene Analyse wurde am 10. Dezember auf der Seite der russischen kremlnahen Nachrichtenagentur Regnum veröffentlicht, einen Tag später wurde dies aber schon in der deutschsprachigen Sputnik referiert. Der Autor dieses Schriftstückes ist der weißrussische Staatsbürger Juri Barantšik, der in seinem Heimatland des Schürens internationalen Hasses beschuldigt wurde und deswegen in Russland um politisches Asyl gebeten hat.
Auf dem Foto: Screenshot aus dem Artikel