Chefredakteur der RT: Estland ist für die Mitarbeiter von Sputnik der schlechteste Ort Europas.

15.11.2019

Anfang November beschuldigte der Inhaber des Netzwerkes Sputniks und Chefredakteur von Russia Today (RT) Estland der systematischen Diskriminierung der Mitarbeiter von Sputnik und ferner auch von RT und fügte hinzu, dass Estland für diese Mitarbeiter das schlechteste Land aller europäischen Staaten sei, um  dort zu arbeiten.

Der kurze Kommentar zu Estland in der Fernsehsendung „60 Minuten“ vermittelt den überraschenden Eindruck, dass die Befragten nicht nur für Sputnik angestellt werden, sondern gleichzeitig auch für Russia Today.

Ohne einen einzigen Beweis zu bringen, wirft Simonjan Estland systematisches Diskriminieren vor: „Sogar dann, wenn Menschen zu uns kommen, um interviewt zu werden, die wir noch nicht eingestellt haben und vielleicht gar nicht einstellen werden, werden sie von einem estnischen Geheimdienst angerufen, um dazu befragt zu werden, was gefragt wurde und wer die Fragen gestellt hatte.“

Zudem würzt Margarita Simonjan ihre Aussagen mit der Behauptung, dass sie ein so totalitäres System wie in Estland nicht mal in den arabischen Ländern angetroffen hat.

Obwohl der Schwerpunkt von Simonjans Rede auf Estland lag, scheint sie im Großen und Ganzen über ganz Europa und dessen Demokratie verärgert zu sein. Am Ende ihres Kommentars sagte sie dem Studiopublikum, dass dies ein Beispiel für Europa und seine hochgelobte europäische Demokratie ist. Die Ursache der Verärgerung Simonjans war das in der Sendung behandelte Thema, in dem die Teilnehmer des von der Europäischen Kommission organisierten Weltforums für Demokratie gegen die, in die Sendung eingeladene stellvertretende Leiterin des Propagandanetzwerkes RT protestierten.

Während dieses kurzen Kommentars hat Simonjan zwei Hauptnarrative des Kremls verwendet – Estland ist ein kleines, schikanierendes Land und die Europäische Union befindet sich in einer Abwärtsspirale.

Die Beziehungen zwischen Russia Today und Sputnik sind sehr eng miteinander verflochten. Die vom estnischen Sputnik geschaffenen feindlichen Materialien wurden in großem Umfang übersetzt und auf Kanälen des RT-Netzwerkes verbreitet. Die estnische Redaktion von Sputnik arbeitet nicht für die estnische Öffentlichkeit, sondern fördert hier die Botschaften des Kremls, die oftmals feindselig sind.

Folgend einige Beispiele von den “Früchten” der Arbeit Sputniks in den letzten 20 Tagen:
Ehemaliger Schüler des staatlichen Gymnasiums in Kohtla-Järve: Russen wurden unter Druck gesetzt.

Estnischer Politologe: Für die Russische Führung ist die Haltung Estlands egal. Wie viele Menschen jedes Jahr durch den Alkoholteufel zu Grunde gerichtet werden.

Ein trauriger Rekord: die baltischen Staaten liegen bei den Morden an der Spitze der EU-Rangliste.

Parlamentsmitglied: Die estnischen Streitkräfte führen in Mali Genozide an den Tuareg durch.

Zahharova: Die Verweigerung Estlands, ein russisches Schiff durchzulassen, ist absolut erstaunlich.

Zahharova beschimfte Estland vehement wegen der Zerstörung des Denkmals für die sowjetischen Soldaten.

Politologe: In Estland wird aus irgendeinem Grund nur den Kämpfenden auf der Seite Hitlers gedenkt.

Für die britischen Soldaten ist das Dienen in Estland beängstigend.

Propastop findet, dass RT aufhören sollte, als marginale Sputnik in Estland das Geld Russlands zu vergeuden und um diese Entscheidung zu erleichtern, haben wir eine Volksinitiative gestartet, um ihre Aktivitäten in den estnischen Nationaldomainen zumindest einzuschränken.

Foto: Auszug aus der Seite Sputnik.com.