Estnische Erde auf der Propagandaallee der russischen Streitkräfte

13.03.2020

Im März wurde in der Öffentlichkeit eine Aktion bekannt, bei der an der Allee zur Hauptkirche der russischen Streitkräfte Patronenhülsen mit Erde aus den Grabstätten der Soldaten der Roten Armee aus den Staaten platziert wurden.

Die Erde stammt zum Beispiel von Grabstätten aus Abchasien, Deutschland, Kirgistan, den USA, Ukraine, Frankreich, Estland, Mongolei, Bulgarien, dem Vereinigten Königreich, Usbekistan und Süd-Ossetien.

Diese Aktion ist Teil des vom russischen Verteidigungsministerium organisierten größeren Projekts „Ein Handvoll Erinnerungen“, während der die Organisatoren planten, Erde aus insgesamt 40 Staaten zu holen. Laut den Organisatoren ist es bislang gelungen, Erde aus 24 Staaten zu holen.

Die Kapseln wurden bereits platziert oder es ist geplant, diese auch in anderen Staaten zu platzieren. Anfang März wurde zum Beispiel eine Kapsel mit Erde auf ein Massengrab in der Stadt Khoiniki, Weißrussland, gelegt. Für den 9. Mai ist geplant, Kapseln mit der Erde in die Gedächtniskirche aller Heiligen in Minsk zu legen.

„Eine Handvoll Erinnerungen“ ist ein Teil des größeren Vorhabens „Der Pfad der Erinnerung“, mit dem versucht wird, die neue Anschauung Russlands über die historischen Ereignisse weltweit zu verbreiten.

In Estland beschäftigte sich der Koordinationsrat der Landsleute mit dem Sammeln der Erde, dessen Vertreter behaupten, dass die Erde aus den Massengräbern in Tallinn, Tartu, Narva, Narva-Jõesuu, Valga und Maardu zusammengesammelt wurde. Ebenso wurde Erde aus den Begräbnisstätten der Opfer der Konzentrationslager in Kiviõli und Klooga, sowie auf der Juminda Halbinsel gesammelt.

Im Jahr 2020 feiert Russland den 75. Jahrestag des Großen Vaterländischen Krieges, über die Propagandaaktivitäten diesbezüglich hatte Propastop bereits früher geschrieben.

Foto aus der Internetseite der russischen Botschaft in Tallinn.