Die fünf Empfehlungen von Novator, wie man mit den Zweiflern über die Notwendigkeit des Impfens kommunizieren sollte

05.03.2019

Das ERR-Wissenschaftsportal “Novator” veröffentlichte fünf begründete Empfehlungen für die Kommunikation mit den Zweiflern bezüglich der Impfnotwendigkeit.

Die vom Novator-Redakteur formulierten Empfehlungen konzentrieren sich auf die Beobachtungen der Professorin für Gesundheitskommunikation der Universität Erfurt, Cornelia Betch. In diesem Bericht wird auf mehrere Studien und Analysen über Effektivität der Kommunikation hingewiesen und es werden auch Meinungen anderer Experten im Bereich medizinischer Kommunikation hinzu gefügt.

Das Bericht wurde geschrieben, um mit den Impfzweiflern zu kommunizieren, aber die im Artikel gebrachten Empfehlungen gelten ebenfalls, um Menschen zu überzeugen, die auch in anderen Bereichen unterschiedliche Meinungen haben.

Die fünf Empfehlungen des Novator-Redakteurs lauten:

  1. Schlag nicht blindlings drauflos und stempele nicht ab
    Mann müsste zwischen Skeptikern und Impfgegnern unterscheiden. Die ersten benutzen wissenschaftliche Blickwinkel und bilden entsprechen ihre Meinung. Unter Anderem können sie wissenschaftliche Texte lesen, um die für sie passenden Schlussfolgerungen zu finden. Impfgegner dagegen kritisieren die Wissenschaft als Ganzes.
  2. Wiederhole und verstärke keine Mythen
    In erster Linie müssten die einfach dargestellten Fakten betont werden, welche Mythen widerlegen und diese dann erweitern. Der Mythos selbst sollte erst danach erwähnt werden, mit einer Erklärung, warum dies die Menschen normalerweise durcheinander bringt.
  3. Eine negative Botschaft lässt sich einfacher verbreiten
    “Die Botschaften, die negative Informationen beinhalten, verbreiten sich besser, dies sowohl in der realen Welt als auch im Internetraum. Vielleicht wäre es an der Zeit, dass die Gesundheitsämter beginnen zu erkennen, dass sie nicht immer neutral bleiben sollen, wenn sie über die Fakten reden“, fand Marcel Salathé, ein Professor für digitale Epidemologie des staatlichen Politechnikums in Lausanne.
  4. Überfrachte die Menschen nicht mit Fakten
    Lügen werden nicht wegen des Mangels von Fakten geglaubt. Einen Mythos mit drei bis vier klar formulierten Gegenargumenten zu widerlegen ist wirkungsvoller, als 10 Fakten zu nennen.
  5. Die Rücksicht ist nicht verloren gegangen, aber man müsste wieder dazu ermutigen
    Menschen sind nicht durch und durch Individualisten. Eine Forschungsarbeit des Professors zeigte, dass das Reden über Schwarmimmunität den Glauben an den Nutzen des Impfens sogar in den westlichen Staaten vergrößert. Dies vergrößert nicht die Anzahl derjenigen, die ihre Kinder nicht Impfen lassen und dadurch für die Gesellschaft sogenannte „Schwarzfahrer“ sind.

In diesem Artikel benutzte Materialien
Handbuch für das Brechen von Mythen von John Cook und Stephan Lewandowsky

Eine Forschungsarbeit Marcel Salathé, einem Professor für digitale Epidemologie des staatlichen Politechnikum in Lausanne

Die Studie „Wirkungsvolle Botschaften, um das Impfen vorzustellen“ von Brendan Nyhan, Jason Reifler, Sean Richey und Gary L. Freed

Die Studie „Irreführende Informationen bleiben im Gedächtnis: Misslingen der drei Strategien über das Befürworten des Impfens“ von Sara Pluviano ,Caroline Watt und Sergio Della Sala.

Foto: Tintin44/Flickr/CC