Das Markieren von Fake-Nachrichten auf FB erzielte einen gegenteiligen Effekt

16.11.2018

Im Jahr 2017 schrieben wir etwas gründlicher über die Anstrengungen der sozialen Medienkanäle im Kampf gegen Fake-Nachrichten. Als ein Beispiel hatten wir eine Initiative auf Facebook gezeigt, in der die Nutzer die Wahrhaftigkeit eines Berichtes in Frage stellen konnten. Daraufhin fügte Facebook ein rotes Ausrufezeichen und einen schriftlichen Hinweis hinzu, der die Überprüfung des Berichtes durch Faktenkontrolle A und Faktenkontrolle B in Zweifel zieht.

Heute ist diese fragwürdige Markierung von Nachrichten beendet worden, weil eine Studie die Effektivität solcher Methoden angezweifelt hat und eine andere zeigte, dass durch so einen Aufmerksamkeitsverstärker der Inhalt solcher Nachrichten bei den Menschen eher gefestigt wird.

Eine Studie der Universität von Yale zeigte, dass die Methode, bei welcher die unpassende Nachricht mit irgendeinem Zeichen markiert wird, nur 3,7 % mehr  Menschen dazu bringt, am Inhalt dieser Nachricht zu zweifeln.

Eine andere Studie aber zeigte, dass die mit einem Aufmerksamkeit erzeugenden Fähnchen oder Ausrufezeichen ausgestatteten Berichte bei den Lesern wesentlich mehr Wirkung erzielen, weil so etwas dabei hilft, den Inhalt des Berichtes in den Überzeugungen der Menschen zu befestigen. Das bedeutet, dass Facebook mit dem Markieren der verdächtigen Nachrichten eher beim Vergrößern des Einflusses der Fake-Nachrichten mitgeholfen hat.

Heute ist das Markieren verdächtiger Berichte mit Ausrufzeichen beendet worden und zu solchen Artikeln werden eher zu diesem Thema passende Nachrichten hinzugefügt, die dem Leser ein zusätzliches Hintergrundwissen vermitteln, um so die ursprüngliche Nachricht überprüfen zu können.

Ebenso gibt es bezüglich Facebook Gerüchte, wonach dort geplant wird, dass eine Voraussetzung, damit Nachrichten weiter geteilt werden können, diese zuerst geöffnet und gelesen worden sein müssen. Ob diese Information der Wahrheit entspricht und dieser Plan realisiert wird, zeigt die Zeit.

Die Quelle der Fotos Facebook