Das Britische Ofcom hat zahlreiche Verstöße in RT-Aktivitäten festgestellt

11.01.2019

Im Dezember veröffentlichte die Medienaufsichtsbehörde des Vereinigten Königreiches Ofcom eine Studie über den Inhalt von Sendungen in der britischen RT, in der eine Reihe von Verstößen  hervorgehoben werden, die die Grundlage für weitere Sanktionen sein könnten.

Für gewöhnlich veröffentlicht Ofcom gefundene Verstöße in einer Übersicht, die Montags erscheint, ausnahmsweise aber wurde am 20. Dezember eine Studie von 190 Seiten publiziert, in der sieben Verstöße im Zeitraum vom 17. März bis 26. April 2018 aufgezeigt wurden. Sieben Verstöße in sechs Wochen ist laut Ofcom bemerkenswert, weil es eine sehr große Dichte von Verstößen in dermaßen kurzer Zeit darstellt.

In zwei der sieben Verstöße ging es um die Berichte über die Vergiftung von Sergei Skripal, vier hatten etwas mit den Chemieangriffen in Syrien zu tun und eine schrieb über die systematische Verherrlichung des Nazismus der ukrainischen Regierung. Ofcom fand, dass die Sendungen von RT voreingenommen waren und in ihren Berichten überwiegend offizielle Standpunkte Russlands dargestellt hatten.

Die Verstöße fanden in den folgenden Sendungen von RT statt: Sputnik, Worlds Appart und Crosstalk, aber auch in den Nachrichten morgens und abends. Die Sendungen „Sputnik“ und „Worlds Appart“ sind Diskussionssendungen, die einmal wöchentlich  ausgestrahlt werden, die Talkshow „Crosstalk“ wird drei Mal in der Woche gesendet.

Die Britische Medienaufsichtsbehörde Ofcom kann wegen der gefundenen Verstöße die Ausstrahlung der Sendungen beenden, von den Verantwortlichen Korrekturen der Fehler verlangen, den Sender mit einer Geldstrafe von bis zu 225 000 Pfund belegen, aber auch die Lizenz des Kanals aussetzen oder für ungültig erklären.

Obwohl der Russland gehörende Kanal RT ständig unter der Aufmerksamkeit der Medien des Vereinigten Königreiches steht, haben sie ca. 122 000 Menschen als Zuschauer, die 0,02 % des Gesamtauditoriums ausmachen.

Von Zeit zu Zeit entstehende Diskussionen über die Verbreitung und den Inhalt russischer Fernsehkanäle zeigen deutlich die Notwendigkeit, eine solche Medienaufsicht auch in Estland zu haben. Beispiele für die Verbreitung glasklarer Lügen über Estland in den in Estland empfangbaren russischen Kanälen müssen nicht länger gesucht werden. Als eines der Letzten kann die Anfang Januar auf REN TV ausgestrahlte Sendung: „Kriegsgeheimnisse mit Igor Prokopenko“ genannt werden, in der die Verteidigungsfähigkeit Estlands das Thema war und reichlich falsche Behauptungen über die estnische Marine präsentiert wurden