„Справедливая Эстония “(z. Dt.: gerechtes Estland) von Kreml-Aktivisten schleicht sich auf den Bildschirm.

21.02.2020

“Sind Bastarde – die geldgierigen Direktoren“, „Das ganze Wesen der Nazis gibt keine Ruhe. Die haben alle zu wenig Geld. Sie wollen auf Kosten russischer Kinder existieren, damit sie in der Klasse lachend deren Blut trinken könnten.“

Diese Sätze stammen von der im letzen Frühjahr gestarteten Facebook-Seite.

Am 18. Mai wurde die Facebook-Seite „Справедливая Эстония“ (z.dt.: gerechtes Estland) gestartet, die heute 1541 Follower hat.

Die Beiträge bestehen hauptsächlich aus Artikeln von Sputnik, Baltnews, RuBaltic und russischen Nachrichtenportalen sowie mit in den Kontext passenden Artikeln aus den estnischen Medien, die Estland diffamieren.

In den Posts figurieren Dmitri Klenski, Alisa Blintsova, Allan Hantsom, Sergei Seredenko, Vladimir Iljaševitš und viele andere den Lesern Propastops bereits bekannte Personen.

Seit dem 11. November erscheinen auf der FB-Seite auch Artikel aus dem Portal spe.media und am 14. November wurde die Internetadresse einer Facebook-Seite zu derselben Adresse spe.media.

Ein neues „Nachrichtenportal“ wird gestartet
Wenn man sich ansieht, was die neue Internetseite enthält, fällt eine Liste von Autoren auf, auf der Klensky, Khantsom, Blintsova, Rusakov und Seredenko zu finden sind. Ebenfalls auf der Liste stehen die Sputnik-Co-Autoren Pavel Smirnov, Yelena Grigoriev und die Aktivistin von „Öine Vahtkond“ („Nachtwache“) sowie der Co-Autor von Baltija.eu, Sergei Tyodyakov, und andere.

Die aktivsten der Autoren scheinen Dmitri Klenski, Jelena Grigorjeva und Allan Hantsom zu sein.

Die Seite ist in Bezug auf Beiträge nicht übermäßig aktiv und das Layout lässt auch zu wünschen übrig. Der Inhalt umfasst Artikel zur Geschichte, estlandkritische Veröffentlichungen von Klensky und Hantsom sowie eine Reihe von Artikeln zu historischen Filmen.

Die Domaine dieser Internetseite wurde am 27. September 2019 registriert und die Seite befindet sich auf dem Server von Virtuaal.com OÜ. Beim näheren Betrachten stellt sich heraus, dass mit dem Administrieren dieser Seite Aleksander Kotov zu tun hat, der sich zudem auch mit dem Entwickeln von kultura.ee und mit dem orthodoxen Dating-Portal vohriste.com beschäftigt.

Kultura.ee hat auch zum Inhalt von spe.media beigetragen. Nämlich kommen von dort die ersten Artikel des Portals. Kultura.ee wurde vom gemeinnützigen Verein „Vene Hariduse Fond“ (zu dt.: „Fond für russische Bildung“ (rosfond.eu) gegründet, die behauptet, ein Nachfolger des im Jahr 1923 von Aleksei Janson ins Leben gerufenen Fond für russische Bildung zu sein.

Es wird versucht, die Materialien vom Portal spe.media aktiv in den sozialen Medien, vor allem auf Facebook, zu teilen.

Diese werden hauptsächlich in den, den Lesern Propastops bekannten Gruppen der russischsprachigen Aktivisten verbreitet, wie Выборы в Эстонии, Русский Дискуссионный клуб , Русскоязычная Эстония,  Объединённая Левая партия, Колывань, Город Таллинн @tallinn.estonija, Новости Эстонии, Открытая Нарва, u.s.w.

Ursprünge findet man auch anderswo
Wenn man noch weiter schaut, fallen unvollständige Versuche, die Seiten von Справедливая Эстония auch in den anderen Umgebungen anzulegen auf. Zum Beispiel findet man eine halbfertige Internetseite der Adresse spe.ru.com. Ebenso findet man eine leere Seite von Vkontakte auf der Adresse vk.com/spravestonia.

Ist Справедливая Эстония ein Ersatz für Sputnik oder ob es sich um einen neuen Versuch der Kremltreuen handelt, zeigt die Zeit. Propastop hält ein Auge auf die Entwicklungen.

Foto: Screenshots aus der Facebook-Seite und aus der spe.media-Umgebung.